Wir haben unsere Kaninchen aus einer Tierhandlung, in der sie sehr gut behandelt wurden. Aber nicht nur dort werden die Tiere häufig mit Trockenfutter bei Laune gehalten – auch gerettete Kaninchen haben in ihrem früheren Zuhause oft Trockenfutter anstelle von frischem Grünzeug erhalten.
Wie du es mit der Nahrungsumstellung deiner Tiere richtig angehst, erfährst du hier nun.
Inhaltsverzeichnis
Was hat das Kaninchen bisher bekommen?
Informiere dich bei der Stelle, von der du die Kaninchen holst darüber, was die Tiere bisher gefüttert bekommen haben. Um Schäden an z.B. der Leber zu vermeiden, musst du diese Ernährungsform nämlich erstmal beibehalten.
Die Grundlagen der Kaninchenernährung
Eine perfekte artgerechte Ernährung sieht folgendermaßen aus:
- Frisches Heu steht rund um die Uhr zur Verfügung, genauso wie frisches Wasser.
- Dazu werden stets verschiedene Blüten und/oder Kräuter gegeben.
- Das Kaninchen hat feste Fütterungszeiten, was das Frischfutter betrifft.
Wichtig ist bei Heu, dass es immer gut duftet, trocken ist und nicht staubt. Du darfst deine Kaninchen außerdem nicht dazu zwingen, alles davon aufzuessen, bevor du ihnen frisches gibst. Denn dann würdest du sie dazu zwingen, gegen ihren Instinkt zu arbeiten – und der sagt ihnen bereits, welches Heu sie futtern können.
Wir geben den Tieren außerdem alle zwei Tage frisches Heu, ungefähr in der Menge, die auf dem Bild ersichtlich ist. Dazu gibt es getrocknete Blüten und Kräuter. (Zusätzlich, nicht stattdessen, ganz wichtig!)
Während es verschiedene Heuprodukte gibt, lieben unsere Hoppler die Sorte von Bunny ganz besonders.
Wir achten hauptsächlich darauf, die Variante ganz ohne irgendwelche Apfel- oder Karottenstücke zu nehmen, da sie die Kamille nicht besonders mögen und wir ihnen Karotten frisch geben und Äpfel in der Menge nicht gesund für die Tiere sind.
- Natürliche Pflanzenvielfalt
- Schonende Indoor-Trocknung Mit Natürlichen Nähr- Und Ballaststoffen
- Reich An Fasern, Knackig & Staubarm
Es ist auch okay, wenn sie from frischen Stroh mampfen. Wenn sie es selbst so wollen, sollen sie das ruhig tun. Machen unsere Kaninchen auch immer. Das spricht für die Qualität von dem Stroh, das du ausgewählt hast. Biete ihnen trotzdem Heu an.
Das macht Trockenfutter mit einem Kaninchen
Würdest du nun nicht die genannte Kombination anwenden (Wasser + Heu + Kräuter & Blüten + Frischfutter), bliebe dir nur die Fütterung mit Trockenfutter. Und hier hast du die Auswahl zwischen getreidefreiem Trockenfutter und solchem, das Getreide beinhält. Beides ist äußerst problematisch und sollte daher keinem Kaninchen auf Dauer gefüttert werden.
[ezcol_1half]Das ist schlecht an Getreide:
- wird schlecht vom Kaninchen verarbeitet
- kann zu (chronischem) Durchfall führen
- sehr energiereich, führt daher auf Dauer zu Trägheit und Übergewicht
Das ist schlecht an Trockenfutter:
- auch darauf ist der Verdauungstrakt des Kaninchens absolut nicht ausgelegt
- enthält oft zugesetzten Zucker oder zu viele Erbsenflocken = zu viel Energie
- Kaninchen trinken ohnehin nicht viel, es fehlt also an viel Flüssigkeit
- führt zu Zahnproblemen, wenn kein richtiger Zahnabrieb erfolgt (dafür ist das Heu da!)
- sättigt das Tier zu schnell, aber Kaninchen haben einen Stopfmagen
Der Stopfmagen von Kaninchen wird bei Trockenfutter schnell zum gravierenden Problem. Bis auf ihre Ruhephasen sollten die Tiere nämlich rund um die Uhr Zugang zu Futter haben und diesen auch nutzen.
Trockenfutter würde nun die Tiere zu schnell sättigen, sie würden also von sich aus nicht ständig knabbern und ihren Stopfmagen dann auch nicht befüllen. Das Futter würde in ihren Mägen zu verderben beginnen und ich muss wohl nicht erklären, warum das äußerst problematisch ist.
So stellst du dein Kaninchen auf Frischfutter (+ Heu) um
Die Sache mit dem Heu ist natürlich am einfachsten. Du gibst den Tieren einfach das Heu und zusätzlich ihr bekanntes Trockenfutter, das sie bis dahin bekommen haben. Und dann gibst du ihnen immerzu etwas Frischfutter dazu, um es ihnen langsam schmackhaft zu machen.
Mit den Kräutern habe ich es so gemacht, dass ich die den Kaninchen anfangs als Leckerlie präsentiert habe. Und so habe ich auch die Chance gehabt, herauszufinden, welche Kräuter sie besonders mögen und welche nicht. (Ich durfte ja direkt nebendran sitzen, denn Leckerlies werden immer bei mir abgeholt!)
Und mit der Petersilie haben wir es dann genauso gemacht.
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Wie ist das bei Jungtieren?
Hat das Muttertier schon während der Schwangerschaft Frischfutter erhalten, dann kannst du dem jungen Kaninchen auch genau die Futtersorten anbieten, die es schon durch seinen Organismus gewöhnt ist. Natürlich ab dann, wenn das Tier feste Nahrung zu sich nimmt.
In jedem anderen Fall musst du auch hier langsam umstellen.
Was bei Verdauungsbeschwerden zu tun ist
Ob bei einem ausgewachsenen Tier, einem Jungtier oder auch einem Senior. Kommt es zu Verdauungsbeschwerden, dann musst du natürlich behutsam vorgehen.
Womöglich verträgt das Tier einzelne Sorten nicht gut, oder es hat Salat gemampft, der nicht mehr allzu frisch war. Davon können die Tiere Durchfall bekommen.
Fange langsam an, täglich Frischfutter zu geben und behalte erstmal nur wenige Sorten bei, damit das Tier eine Verträglichkeit aufbaut. Erst, wenn es schon ganz normal täglich seine Karotten und Pastinaken (nur als Beispiel) mampft, kannst du auch andere Frischfuttersorten anbieten.
Natürlich hat jedes Tier einen anderen Geschmack. Also musst du auch damit rechnen, dass dein Kaninchen irgendwas nicht essen will. Unsere Kaninchen mögen zum Beispiel keinen Paprika und keine Beeren.
Bekommt dein Tier Durchfall wegen einer neuen Sorte, dann lässt du die erstmal wieder weg und versuchst es ein paar Wochen später nochmal.
Wichtig ist, dass du das Frischfutter immer gründlich wäschst, bevor du es den Tieren gibst. Das gilt auch dann, wenn du zum Beispiel Karotten für deine Suppe schälst und die Tiere die Schalen bekommen sollen!
Kaninchen haben äußerst empfindliche Mägen. Auf Pflanzenschutzmittel und dergleichen reagieren sie schnell mit Verdauungsproblemen wie etwa Durchfall!
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