Sie drängeln sich zwischen uns und dem Menschen, dem wir uns gerade zuwenden. Sie stupsen uns an, treten mit den Pfoten gegen unser Bein oder springen uns auf den Schoß und lecken uns das Gesicht, wenn wir uns zu sehr und zu lange auf unsere Arbeit konzentrieren und sie nicht beachten. Sie holen ein Spielzeug nach dem anderen, schmeißen es uns vor die Füße und fordern zum Spiel auf, wenn wir gerade einen spannenden Film sehen.
Sie finden es überhaupt nicht gut, wenn der geliebte Ball von seinem Frauchen für einen anderen Hund geworfen wird: Sie bemühen sich schneller zu sein als der andere, versuchen ihm den Ball aus dem Maul zu nehmen – mitunter werden sie auch aggressiv. Sie suchen unsere Nähe, schauen betont von uns weg, hecheln angestrengt und lecken sich kurz und schnell über die Lippen, wenn Herrchen oder Frauchen einen anderen Hund streichelt. Oh ja, Hunde kennen das Gefühl von Eifersucht – Hundebesitzer können es vielfältig beobachten und müssen lernen es zu akzeptieren und damit umzugehen.
1. Eifersucht innerhalb des Rudels
Hunde leben nur dann glücklich, wenn sie Teil eines Rudels sind, sei es nun Teil einer menschlichen Familie oder Teil einer gemischten Mensch-Tier-Familie oder Teil einer Zweierbeziehung Mensch-Hund. Hier entsteht oft eine Vielzahl von Gründen für den Hund eifersüchtig zu sein: Frauchen wollte gerade den Fressnapf füllen, da fängt das Baby an zu schreien; ein Kind in der Familie ist krank und der Hund muss auf das Gassi gehen warten; der Hund schläft mit im Ehebett und versucht einen der Ehepartner zu verdrängen.
Diese Eifersüchteleien entstehen nicht, wenn der Hund seinen Platz in der Familie von klein auf kennt. Wir Menschen neigen dazu dem Hund als gleichwertigen Partner eine Art Mensch-Platz einzuräumen. Unser Hund braucht aber einen Tier-Platz und einen Menschen, der ihn konsequent führt und zeigt, was er darf und was nicht.
Ein Welpe, der von klein auf lernt, was “Ja” und was “Nein” bedeutet wird sich niemals zu einem eifersüchtigen Problemhund entwickeln. “Handwerkszeug” dafür findet der ungeübte Hundehalter in guten Hundeschulen.
2. Eifersucht außerhalb des Rudels
Wenn die Halterin mit ihrem Hund spazieren geht, sollte sie sich bewusst sein, dass sie jetzt zusammen mit dem Hund ein eigenes Rudel bildet. In der “Natur” kommen da nicht einfach Hunde oder Menschen aus anderen Rudeln “dazwischen”. Denn wenn das geschieht, gibt es nur drei Verhaltensmöglichkeiten für unsere Hunde: ignorieren, kämpfen oder fliehen. Natürlich merkt der Hund mit der Zeit, dass unter Menschen noch anderes Verhalten möglich ist.
Er wird das aber nur dann akzeptieren, wenn er von einem ausgeglichenen Menschen geführt wird, der ihm stets signalisiert: Alles in Ordnung. Trotzdem kann es immer mal wieder zu aggressiven Verhalten kommen, wenn es um Spielzeug, Futter oder Zuwendung geht. Hier sollte ein klares “Nein” der Hundehalter genügen. Hundebesitzer mit klaren Ansagen gegenüber ihren Hunden ermöglichen es ihrem Hund auf andere Hunde oder Menschen freundlich zuzugehen.
3. Das Eifern um Gegenstände oder Zuwendung
Zwei befreundete Hunde spielen zunächst begeistert mit ihren Haltern Bällchen werfen und bringen. Doch dann kommt es unter dem Rennen plötzlich zur Rauferei. Kommt es zu solchen Eifersüchteleien sind die Hundehalter verpflichtet klar zu reagieren: Hunde trennen, an die Leine nehmen und das Spielen beenden. Dann kehrt sehr schnell wieder Ruhe ein.
Ähnliches gilt, wenn der Hund mit im Bett schlafen darf und versucht einen der Ehepartner nicht ins Bett zu lassen: mit einem Schubs den Hund aus dem Bett werfen und ihn an diesem Abend auf den Boden schlafen lassen. Neuer Tag – neues Hundeglück. Konsequentes Verhalten der Hundebesitzer und viel Zuwendung – dann brauchen unsere Hunde nicht zu eifern. Und nicht nur die!