Oft grübeln wir Hundebesitzer ganz intensiv darüber nach, was man in puncto Erziehung dem geliebten Vierbeiner alles beibringen kann und auch sollte. Dabei geht es auch umgekehrt; der Mensch kann eine Menge vom Hund lernen. Sogar mehr, als man zunächst erwarten würde.
Aber genug der einleitenden Worte, kommen wir doch gleich zur Sache! Hier kommen 19 Dinge, die jeder Hundebesitzer von seinem tierischen besten Freund lernen kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Unabdingbare Loyalität
Man hat es sich ja vielleicht schon ein wenig denken können: Hunde sind einfach bedingungslos loyal. Manchmal unterscheidet sich der Weg, das zu erreichen, ein wenig. So sind die meisten Rassen alleine durch das Zusammenleben so vertrauenswürdig, während manche Kaltschnauzer die Loyalität erst über gegenseitige Zuneigung aufbauen können. Vor allem auf asiatische Rassen trifft das zu, denn deren Beschützerinstinkt baut sich durch emotionale Nähe zu seinem Rudel auf. Also zum Beispiel Shiba Inus oder auch Shitzus sind sehr für dieses Phänomen bekannt.
Ist diese Basis allerdings einmal erreicht, so verliert man sie nicht wieder.
2. Ausreichend Schlaf sorgt für andauernde Energie
Man könnte schon meinen, Hunde hätten das Powernapping perfektioniert. Wann immer sie können, oder ihnen schlichtweg danach ist, verschwinden sie an ihren Zufluchtsort, rollen sich in eine gemütliche Liegeposition zusammen und beginnen nicht selten dabei auch noch lautstark zu schnarchen. Durch die regelmäßig abgehaltenen Pausen sorgen sie dafür, dass sie den ganzen Tag über eine Menge Energie haben.
3. Auch die Entspannung darf nicht unterschätzt werden
Nicht immer kommt es dabei aber zum Tiefschlaf, wenn sich die Hunde eine kurze Auszeit gönnen. Oft entspannen sie sich auch einfach nur, denn was gibt es besseres, als bei warmem Wetter auf dem Balkon zu lümmeln und sich warmen Wind um die Ohren wehen zu lassen? Alternativen hierzu gibt es unzählige. Da wird es auch Zeit, sie zu nutzen! Denn ein entspannter Geist sorgt für einen freien Kopf – und die sorglosen Minuten, die man dadurch gewinnt, kann man damit zubringen, mit dem schlappohrigen Freund zu kuscheln.
4. Einfach zufrieden sein
Denn wie sollte man sonst dieses Gefühl beschreiben, wenn einfach alles super ist und keine einzige Situation die gute Laune trüben kann? Hunde sind so unglaublich genügsam und das ist wunderbar mitanzusehen. Sie lieben ihr Leben, denn sie haben alles, was sie brauchen – was uns ja auch schon zum nächsten Punkt führt.
5. Bescheidene Bedürfnisse haben
Genügsamkeit ist eine Tugend, so sagt man oft – genauso, wie die Geduld. Wer allerdings kaum Wünsche in seinem Leben hat, da er für sich festgestellt hat, welche Dinge denn wirklich zählen, wird mehr als ausreichend von beidem haben.
Mit beschreibenden Worten über einen Hund ausgedrückt: Des Menschen bester Freund hat keine anderen Bedürfnisse, außer bei seinen Liebsten zu sein. Er will Kuscheleinheiten, hin und wieder ein paar Naschereien und jede Menge gemeinsame Zeit mit seinen Menschen. Dann ist alles gut. Wie sorglos muss das Leben denn sein, wenn man sich mit so einfachen und gar schon banal erscheinenden Dingen zufrieden gibt, überhaupt sein?
6. Glückliche Momente sind am wichtigsten
An dieser Stelle dürfte man schon merken, dass die einzelnen Punkte aufeinander aufbauen. Wer sich am eigenen Hund ein Beispiel nimmt und ein bescheidenes Leben führt, ohne sich immerzu luxuriösen Wünschen nachzugehen, wird merken, wie schnell sich die ganz besonderen Momente aus dem Alltag hervorheben. Mit einem Mal wird es viel wichtiger, das glückliche Hecheln vom Vierbeiner zu sehen oder mit anderen Familienmitgliedern ausgiebige Gespräche zu führen.
Frei nach dem Motto: „Collect moments, not things.“
Übrigbleibendes Budget kann in einen tollen Urlaub mit Hund investiert werden, wo dann gleich noch mehr tolle Erinnerungen gesammelt werden können.
7. Das Leben ist kostbar – und kurz
Wir Menschen haben eine Lebenserwartung, die immer wieder überraschende Höhen erreicht. Unser Hund begleitet uns nur eine gewisse Zeitspanne davon. Für ihn verstreicht die Zeit vergleichsweise schneller. Es ist regelrecht bemerkenswert, dass er jeden Tag so lebt, als wäre es sein letzter. Denn das ist ein Talent, das vielen Menschen zu ihrer gesamten Lebzeit verwehrt bleibt. Doch nicht selten lernt sein Meister dadurch auch, die gemeinsamen Momente bewusster wahrzunehmen und jeden einzelnen davon zu genießen.
8. Verlässlichkeit und Ehrlichkeit sind die wichtigsten Charaktereigenschaften
Erneut zwei sehr wichtige Eigenschaften, für die Hunde bekannt sind. Sprichwörtlich eilt ihnen hier ihr Ruf voraus. Ganz gleich, was geschieht, man weiß einfach immer, wie man bei einem Hund dran ist. Man wird überschüttet von Liebe und bekommt in jedem Maße seine Freude über die bloße Existenz der eigenen Person zu spüren….
9. Das Wohl der eigenen Familie zählt am meisten
…und weil er seine Familie so sehr liebt, sind sie auch das wichtigste in seinem Leben. Keine Fellnase lässt zu, dass den einzelnen Mitgliedern etwas passiert. Lieber würde er seine eigene Existenz auf dieser Welt dafür aufs Spiel setzen.
Hinter dieser Handhabe stecken eine Menge Emotionen, die nicht intensiver sein könnten.
10. Bedingungslose Liebe und Verzeihen gehören zusammen
Sie ko-existieren und gleichzeitig kann es das eine nicht ohne das andere geben. Ein Hund vergibt schnell und die Dinge, die er hierbei verzeihen wird, trügen seine unglaubliche Liebe zum eigenen Rudel keineswegs. Das beginnt bei unabsichtlichen Remplern, die ihn erschrecken und endet bei Schimpftiraden, weil er möglicherweise etwas angestellt hat.
Zwar gibt es durchaus Charaktere, die etwas stur sind und sich dann gerne umgarnen lassen, wenn sie einmal kurzfristig eingeschnappt sind, aber auch sie können es im Grunde doch gar nicht erwarten, freudig über die Hand ihres Meisters zu schlecken.
11. Jeden Tag mit Begeisterung beginnen
Die ausdauernde Motivation, mit der ein Kaltschnauzer in den Tag startet, kann auch einfach als pure Begeisterung bezeichnet werden. Und eine Sache steht fest: Als Hundebesitzer wünscht man sich hin und wieder diese Power für sich selbst, denn nicht jeder Moment im Leben ist ein solcher, den wir soeben gerne durchleben.
Auch hier kommt wieder die Frohnatur von Hunden ganz explizit zum Vorschein. Genauso, wie ihre enorme Bescheidenheit. Für sie ist am allerwichtigsten, dass sie den Augenblick mit Herrchen und/oder Frauchen durchstehen. Dann kann der Rest gar nicht mehr so unerträglich sein.
12. Das Aussehen ist völlig egal – es muss zweckerfüllend sein
Dass das Fell seidig glänzen muss, ist meist ein Drang der Tierbesitzer selbst. Einem Hund reicht es, wenn sein Äußeres völlig zweckdienlich ist. Sprich, wenn seine Krallen angenehm kurz sind, sein Fell nicht verstrubbelt, damit es nicht verfilzt und die Kopfhaare – je nach Rasse natürlich – nicht so lang sind, dass sie ihm die Sicht verdecken. Das bedeutet natürlich nicht, dass er es nicht genießt, wenn er von seinem Besitzer einmal mehr als nötig geduscht wird. Schließlich ist auch das gemeinsame Zeit und das ist am allerkostbarsten für den Vierbeiner.
13. Das perfekte Training ist kurz, aber auspowernd
Jeder hat einen Hund schon einmal dabei beobachtet, wie er vorgeht, wenn er sich auf einer Freilauffläche bewegt. Er sprintet los, hechtet umher und zieht das volle Programm ein paar Minuten lang durch, ehe er dann zufrieden hechelnd zurückkehrt und sein eigenes Training damit selbständig beendet. Ärzte aus aller Welt bestätigen, dass diese Vorgehensweise auch beim Menschen zu besseren Zielen führen kann, als ausdauerndes Training über mehrere Stunden hinweg. Denn hier geht es nämlich darum, dass ein bestimmter Puls erreicht wird, um am effektivsten zu sporteln – und das ist bei einem schnellen Sprint definitiv der Fall.
14. Das Leben ist ein Freudenfest – kein Spiel mit Endgegner
In den vorigen Punkten wurde dies ja bereits angedeutet. Vor allem, da ein Hund nicht so viel Zeit auf Erden hat, wie ein Mensch etwa. Diese Tiere scheinen jede Sekunde zu genießen und einfach gedankenlos in den Tag hineinleben. Warum sollte es auch anders sein? Sie sind so genügsam und glücklich mit ihrem Leben – dem Leben ihres Besitzers – dass sie nichts weiter brauchen. Dieses Mindset birgt eine äußerst wichtige Botschaft. Insbesondere für all jene, die sich in einem ständigen Teufelskreis voller Leistungsdruck gefangen sehen. Denn das ist es nicht, was das Leben ausmacht. Am Ende davon wartet kein Endgegner, der auf höchster Levelstufe besiegt werden muss. Der Weg ist das Ziel – so heißt es doch so schön in einem weltbekannten Sprichwort. Wie wahr, wie wahr…
15. Liebe muss gezeigt werden
Wenn Hunde eines am besten können, dann ist es, ihre Liebe ganz offen zu zeigen. Sie scheuen sich nicht davor, ganz extreme Dinge zu tun, um dies unter Beweis zu stellen. Geduldig erlernen sie reihenweise Tricks, verputzen das Futter, was ihnen gegeben wird, weil es von ihrem Besitzer kommt und wollen immerzu mit ihm schmusen. Kurzum: Ein Leben ohne ihre Bezugspersonen können sich Hunde nicht vorstellen.
Nun muss man das Ganze einmal aus der anderen Warte her betrachten. Das warme, kaum in Worte zu fassende Gefühl, welches man verspürt, weil einem diese Liebe so offen entgegengebracht wird, kann man sehr einfach anderen weitergeben. Denn man sieht doch bereits durch die eigenen Erfahrungen, dass direkte Liebesbekundungen am allerschönsten sind.
16. Wer neugierig ist, hat mehr vom Leben
Bescheiden zu sein, bedeutet nicht, dass man nichts mehr erleben möchte. Man möchte eben bewusster leben und lässt sich dabei nicht von äußeren Eindrücken beeinflussen. Hunde sind von Grund auf zufrieden und dennoch gibt es stets etwas, das ihr Interesse erweckt. Heute ist es dieser spannende Ameisenhaufen direkt vor dem Haus, morgen ist es der Spatz im Busch gegenüber. Es mag nicht gesagt sein, dass diese Neugierde sie irgendwie in ihrem Leben weiterbringt, aber sie sind stets dazu in der Lage, etwas Neues zu entdecken. Wer das kann, hat eigentlich immer was zu erzählen. Außerdem gibt es doch nichts Besseres, als mit Bello nach den Schätzen der Natur zu forschen, oder?
17. Man muss stets mutig sein
Niemand weiß, was einem in den nächsten paar Sekunden erwartet. Um es ganz überspitzt zu formulieren: Es könnte jederzeit passieren, dass ein Vogel zum Fenster reinfliegt oder ein schauderhaftes Insekt seinen Weg in das eigene Wohnzimmer gefunden hat. Das Leben hält nicht immer Situationen parat, auf die man sich vollends vorbereiten kann. Doch genau das macht es ja auch überhaupt erst so spannend. Wer mutig ist, kann neugierig sein. Und was das für Vorteile hat, ergibt sich ja bereits aus dem vorergehenden Punkt.
18. Indiskutable Akzeptanz anderer
Zu einer solch unbändigen Liebe braucht es allem voran eine Sache: Die völlige Akzeptanz anderer. Hunde nehmen ihre Besitzer so, wie sie sind. Mit all ihren Vorzügen, ihren Macken und auch den manchmal doch ganz schön anstrengenden Eigenschaften. Das sollte man als Mensch einmal ausprobieren. Man wäre überrascht, wie positiv das bei allen Mitmenschen ankommt.
Außerdem: Wer sich nicht immer nur darauf konzentriert, was einen an anderen Personen womöglich alles stören könnte, beginnt plötzlich immer mehr ausgesprochen interessante Charaktereigenschaften kennenzulernen.
19. Immer einen kühlen Kopf bewahren
Viel zu oft fixiert sich der Mensch darauf, was er in Situation XY denn alles hätte anders angehen können. Hunde leben in den Tag hinein. Solche Emotionen, wie Reue kennen sie nicht – und Tiere, die so wirken, sind nur ein wenig stärker vermenschlicht, das ist alles. Sie lassen sich nur selten aus dem Konzept bringen. Wenn, dann geht es darum, dass sie ihr Rudel beschützen müssen und dann sind sie auch entsprechend mutig – ganz, wie in Punkt 17.
Was das Geheimnis davon ist, einen kühlen Kopf zu bewahren? Nun, man kann es ja sowieso nicht mehr ändern, was geschehen ist. Warum also kostbare Lebenszeit darauf verschwenden, sich über genau diese Tatsache zu ärgern?
Hätte ich doch nur ein so unbeschwertes Leben, wie mein Hund…
Das ist ein Gedanke, den jeder Hundebesitzer einmal hegt. Die einen öfter, die anderen weniger oft. All die vorergehend beschriebenen Dinge zeigen auf, wie einfach diese Tiere gestrickt sind. Da dürfte man sich doch eigentlich gar nicht mehr so sehr darüber wundern, wie glücklich sie sind, nicht wahr?
Es geht so einfach. Das ist wirklich so. Wer gerne wissen möchte, wie sich das Leben anfühlt, wenn man so richtig unbeschwert in den Tag hineinlebt, braucht sich bloß ein Beispiel am eigenen Vierbeiner nehmen. Letzten Endes wünscht sich jedes Lebewesen schließlich das gleiche – glücklich zu sein und ein entspanntes, harmonisches Leben zu führen. Und das zu realisieren ist die wohl wichtigste Lektion, die man von seinem Hund lernen kann. Denn damit hat die ewige Suche nach einem Sinn des Lebens schließlich auch ein Ende. Vielleicht ist dieser bereits in greifbarer Nähe? Oder er liegt womöglich längst jeden Tag in einem Körbchen, in den ulkigsten Schlafpositionen, wo er dann nur so vor sich hin schnarcht. Wer weiß…