Bei Erziehungshalsbändern denkt man meist an krasse Varianten, wie etwa Stromhalsbänder oder Stachelhalsbänder. Leider sind die eigentlich hilfreichen Accessoires durch solche Foltergeräte ordentlich in Verruf geraten. In diesem Artikel möchte ich dir erklären, was es mit diesen Halsbändern auf sich hat und warum sie ganz nützlich sein können. Außerdem: Was du darüber wissen solltest, wenn du selbst eines anwenden möchtest.
Inhaltsverzeichnis
Die verschiedenen Arten von Erziehungshalsbändern
Grundsätzlich kann man zwischen mehreren Arten von Erziehungshalsbändern unterscheiden, von denen einige mit Vorsicht zu genießen sind, manche sich unter Umständen gut eignet und andere wiederum von einem Tierfreund nicht einmal angesehen werden sollten. Hier findest du einen Überblick:
[ezcol_1third]Passt gut
- Vibrationshalsband
- Ultraschallhalsband
Kommt drauf an
- Wasserhalsband
- Sprayhalsband
- Parfümhalsband
Finger weg!
- Stromhalsband
- Strachelhalsband
Glücklicherweise sind Stromhalsbänder in Deutschland ohnehin verboten.
Was genau ist ein Erziehungshalsband und wofür braucht man das?
Mit einem Erziehungshalsband für Hunde gewöhnt man den Tieren ungewollte Charakterzüge ab. Etwa, weil sie übermäßig viel bellen, sich sehr aggressiv verhalten oder sie ein anderes Verhalten an den Tag legen, das man nicht weiter dulden möchte.
Die Halsbänder werden mithilfe einer Fernbedienung gesteuert, sodass du sie immer nach Bedarf auslösen kannst.
Insbesondere zur Erziehung von dickköpfigen und sehr dominanten Tieren kommen sie oft zum Einsatz. Ob die Auswirkung wirklich eine positive ist, hängt dabei aber immer vom jeweiligen Einzelfall ab. Man kann nämlich weder pauschal sagen, dass so ein Halsband notwendig ist, noch ihm seine Existenzberechtigung absprechen. Fest steht aber in jedem Fall: Es sollte nur von erfahrenen Hundetrainern eingesetzt werden!
Da die Auswirkungen vom Erziehungshalsband oft nicht für den Menschen erkennbar sind, können sie auch zu einer unbeabsichtigten Verhaltensänderung führen. Außerdem muss man sich stets darüber bewusst sein, dass es sich um eine Bestrafungsmaßnahme handelt. Nur wird die durch eine unbekannte dritte Quelle ausgelöst und nicht vom Besitzer, sodass das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und seinem Tier nicht geschädigt wird.
Was du unbedingt wissen musst
- Ein scheinbar neutraler Reiz kann den Hund verängstigen.
- Erfolgt die Bestrafung zum falschen Zeitpunkt, verfehlt sie ihre Wirkung.
- Du musst das Halsband unmittelbar nach der unerwünschten Handlung auslösen.
Was kann man statt einem Erziehungshalsband nutzen?
Grundsätzlich ist Lob immer besser als das Bestrafen von falschen Handlungen. Der Hund sehnt sich nach deiner Aufmerksamkeit. Gib ihm positive Aufmerksamkeit und er wird sich nicht zu einem Problemcharakter entwickeln. Verbringst du zum Beispiel genügend Zeit mit ihm, versorgst ihn artgerecht und lastest ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus, wird er kein unerwünschtes Verhalten an den Tag legen.
Behalte im Hinterkopf, dass zum Beispiel häufiges Bellen, aggressives Verhalten oder auch andere Dinge, die du ihm abgewöhnen willst, nicht ohne Grund aufgetreten sind. Meist ist dies das Produkt von schlechten Erfahrungen oder Haltungsfehlern. Warum sollte der Hund zum Beispiel dafür bestraft werden, dass du im Vorfeld die richtige Erziehung versäumt hast?
Grundsätzlich läuft also alles auf ein gutes Hundetraining hinaus.
Wann macht ein solches Halsband wirklichen Sinn?
Ich persönlich sehe den größten Sinn darin, dass man einem Hund ein Erziehungshalsband gibt, wenn er viel ohne Leine rumläuft und die Gefahr besteht, dass er in seinem Jagdtrieb ausbricht und so nicht nur sich selbst, sondern unter Umständen auch andere in Gefahr bringt. Mit einem solchen Halsband kann man dann einen Impuls auslösen, um ihn zu stoppen. Dadurch wird es zu einem hilfreichen Werkzeug darin, den Hund zu bändigen, wenn er sich in solchen Belangen als eher schwierig erwiesen hat.