Die Entscheidung, sich einen Hund anzuschaffen, ist oftmals ein längerer Prozess, der im Vorfeld stets sehr gut durchdacht sein sollte. Konntest du dich im weiteren Verlauf dafür aussprechen und hast alle Gründe sorgfältig abgewogen, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit vor neuen Herausforderungen stehen. Da wäre zum Beispiel die Frage zu klären, ob du mit deinem Hund (vor allem mit einem Welpen) tatsächlich eine Hundeschule besuchen musst.
Diese Fragestellung ist natürlich in erster Linie immer differenziert und individuell im Kontext zu betrachten.
- Wie viel Zeit kannst du täglich für den Hund sowie dessen Erziehung aufbringen?
- Hast du eventuell Vorerfahrung oder Kenntnisse, welche schneller positive Resultate erzielen werden?
- Kannst du dir Tipps bei Familie, Freunden oder Verwandten holen?
- Traust du dir das persönlich überhaupt zu, dem Hund eine erste Erziehung anzueignen?
Im Folgenden werden wir versuchen, offene Fragen zu klären und die allgemeine Verwirrung zu diesem Thema vielleicht etwas zu mindern.
Was du über Hundeschulen wissen musst
Grundsätzlich gilt jedoch zu sagen, dass man eher dazu tendieren sollte, sowohl die Zeit, als auch das Geld in eine gute Hundeschule zu investieren.
Das Tier wird von Beginn an die Grundregeln erlernen und eine erste, wichtige Erziehung genießen. Nicht umsonst gelten gerade die ersten Monate als entscheidende Phase, dem Tier eine gewisse Orientierung zu geben. Was gleich zu Beginn versäumt oder nur halbherzig umgesetzt wird, kann im späteren Verlauf oftmals nur sehr schwer wieder korrigiert werden.
Am Anfang empfiehlt es sich, mehrmals wöchentlich einen Experten mit ins Boot zu holen und dem Tier die immer wiederkehrenden Vorgänge vor Augen zu führen, sodass diese sich früher oder später im Bewusstsein des Tieres eingliedern.
Es bringt dabei recht wenig, das Ganze höchst motiviert anzugehen und gleich wieder nachzulassen, sollte man nicht direkt erste Erfolge sichtbar erkennen.
Das gemeinsame Training muss so individuell wie möglich sein
Das Lernverhalten kann je nach Rasse, Alter und Gemüt des Tieres ganz unterschiedlich sein. Gib vor allem dem Tier Zeit, die Prozesse zu verstehen und zu verinnerlichen. Ausgeübter Druck ist hier definitiv unangebracht und keine ratsame Strategie. Das Tier sollte weiterhin lernen, einen gewissen Respekt gegenüber seinem Herrchen zu entwickeln und bedingungslos auf dessen Anweisungen zu hören. Wird das nicht zu Beginn verdeutlicht, wirst du im höheren Alter so gut wie keine Chance mehr haben, als Vorbild zu agieren.
Auch das Aufeinandertreffen mit anderen Hunden, welche sich in der Hundeschule ähnlichen Aufgaben stellen müssen, kann helfen, den Entwicklungsprozess des Tieres voranzutreiben.
Aus einer anderen Perspektive gesehen sei gesagt, dass die Hundeschule je nach Situation natürlich nicht ausschließlich sein muss.
Dennoch solltest du sie vor der Anschaffung eines Hundes auf jeden Fall in Erwägung gezogen haben. Das gilt sowohl im Hinblick auf Zeit und vor allem auch aus finanzieller Sicht. Sei dir bewusst, dass die Regelmäßigkeit in den ersten Monaten enorm wichtig ist und du dich nicht scheuen solltest, eine gewisse Summe in die Ausbildung des Hundes zu investieren.
Doch hast du beispielsweise bereits Erfahrung mit Hunden oder sogar mit der bestimmten Rasse, so wirst du eher wissen, worauf es gerade zu Beginn ankommt.
Eine Hundeschule kann die Erziehung vereinfachen
Verfügst du außerdem über genügend Zeit, welche du dem Tier schenken kannst, ist es natürlich auch für dich persönlich schön, dem Tier die erste Erziehung eigenständig beizubringen. Versteh das bitte nicht falsch – die Grundvoraussetzung, sich so ein zeitintensives Tier anzuschaffen, sollte definitiv die Bereitschaft beinhalten, diesem auch die notwendige Aufmerksamkeit sowie Zuwendung geben zu können.
Dabei ist es jedoch selbstverständlich nicht nur im Bezug auf die Zeit ein Unterschied, ob du Student, Angestellter, oder eventuell bereits Rentner bist. Weiterhin verfügst du dementsprechend über eine gewisse Lebenserfahrung, die den erforderlichen Umgang mit dem Tier begünstigen.
Abschließend sei gesagt: Der Besuch einer Hundeschule ist in erster Linie immer empfehlenswert, jedoch natürlich keine Pflicht. Vielmehr solltest du obige Argumentation für dich persönlich abwägen und darauf aufbauend dein weiteres Handeln bestimmen.