Gerbils gehören der Klasse der Säugetiere an und werden als Haustiere stets beliebter. Die kleinen Nagetiere sind sehr reinlich und haben keinen starken Eigengeruch. Die meisten ihrer Art haben ein helles Bauchfell und sind am restlichen Körper eher agoutifarben. In der Heimtierhaltung findest du sie jedoch in den unterschiedlichsten Farbtönen. Von schwarz bis hin zu gefleckt oder rot wirst du eine Menge verschiedener Farben der Tiere finden.
Eine alleinige Haltung deiner Rennmaus ist nicht empfehlenswert. Sie leben gerne im Familienverband zusammen. Die Rennmäuse brauchen einfach ihre Artgenossen um zu Rangeln, zu Spielen und sich gegenseitig zu putzen. Auch das gemeinsame Kuscheln beim Schlafen ist den kleinen Mäusen sehr wichtig. Deutlich wichtiger ist deine Entscheidung der Geschlechter. Du kannst einen kastrierten Bock natürlich zu deinen Weibchen setzen. Die Entscheidung für zwei gleichgeschlechtliche Rennmäuse ist allerdings zu empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Die 3 wichtigsten Informationen rund um den Gerbil
- Mongolische Rennmäuse haben eine Lebenserwartung zwischen zwei und drei Jahren. Ein Vorteil ist, dass sie tag- und nachtaktiv sind, sodass du sie jederzeit zu sehen bekommst.
- Ein friedliche Gruppenhaltung deiner Rennmäuse ist empfehlenswert. In Gefangenschaft ist dies jedoch sehr schwer, da es immer wieder zu Rang- und Revierkämpfen zwischen den Tieren kommt. Eine artgerechte Haltung, wie in freier Wildbahn ist daher nicht möglich. Paarweise kannst du deine Gerbils halten.
- Die kleinen Nager haben ständig wachsende Nagezähne. Ihre Zähne haben eine sehr starke Vergilbung, was auf die Zahnschmelzauflage zurückzuführen ist. Die Nager besitzen außerdem jeweils 4 Backenzähne unten und oben, die nicht nachwachsend sind.
Wie teuer ist eine mongolische Rennmaus eigentlich?
Die Kosten für dein neues Haustier halten sich relativ gering. Eine Rennmaus kostet zwischen 10 € und 20 €, je nachdem ob du sie von privat oder von einem Züchter kaufst. Häufig verschenken Privatpersonen die Jungtiere auch schonmal.
Die weiteren Kosten, die auf dich zukommen sind die für das richtige Gehege, die Inneneinrichtung (Laufrad, Futternäpfe, Haus etc.) und das Futter. Ein gut ausgestattetes Gehege kann um die 70 € bis 100 € kosten. Am Ende kommst du auf einen einmaligen Anschaffungspreis zwischen 90 € und 140 € für zwei Tiere mit Gehege.
Du darfst nicht vergessen, dass auch weitere monatliche Kosten auf dich zu kommen. Das richtige Futter, Einstreu und Chinchilla Sand gehören dazu. Die Kosten für die Pflege deiner Rennmäuse liegen bei etwa 16 € im Monat.
Plane allerdings auch eine kleine Spareinlage für die eventuell anfallenden Tierarztkosten ein. Am besten legst du dir 100 € zurück, falls es mal zu einem ärztlichen Notfall kommen sollte.
Wo kauft man eine Rennmaus?
Am besten fragst du als erstes in den angrenzenden Tierheimen nach. Dort suchen hin und wieder auch Rennmäuse ein neues zu Hause. Nur in besonderen Ausnahmefällen sind die Tiere dort bereits älter oder erkrankt. Es gibt in Deutschland sogar zahlreiche Notstationen, in denen du nachfragen kannst.
Am besten ist es, wenn du dich an einen Rennmaus-Züchter wendest. Du kannst deine Rennmäuse natürlich auch in einem Zoofachhandel kaufen. Schaue allerdings, dass die Tiere dort nach Geschlechtern getrennt leben und sie sauber und gesund sind. Wichtig dabei ist, dass du dir die Rennmäuse genau anschaust. Schaue nach, ob die Augen, die Nase und die Afterregion gesund ist. Sollten sich in dem gleichen Gehege kranke Tiere befinden, kaufe den Gerbil am besten nicht. Auch wenn mehrere Tiere unterschiedlicher Geschlechter zusammenleben solltest du von einem Kauf absehen. Es kann sein, dass du eine weibliche Rennmaus kaufst die bereits trächtig ist, ohne dass du dies beim Kauf bemerkst. Egal wo du deine Rennmäuse kaufst, achte immer auf das Geschlecht der Tiere.
So transportierst du deine Rennmäuse am besten
Der richtige Transport ist nach dem Kauf sehr wichtig, damit deine neuen Heimbewohner auch gut ankommen. Am besten schaust du nach einer kleinen Transportbox, die für deine zwei Mäuse ausreicht. In den meisten Zoofachgeschäften bekommst du zwar eine Pappschachtel mit, allerdings können sich die Tiere sehr schnell durch das Material fressen. Eine Transportbox kannst du später auch für Tierarztbesuche verwenden.
Bereite das Gehege jedoch schon vor, damit deine Tiere sofort einziehen können.
Die Vorbereitungen vor dem Mäusekauf
Das Gehege der Rennmäuse wird ihr neuer Lebensraum. Noch bevor du die Rennmäuse kaufst solltest du das gesamte Gehege einrichten. Wichtig ist, dass dieses groß genug ist, damit sich deine beiden Gerbils wohlfühlen und ausreichend Platz haben. Die Nager wollen ihre natürliche Verhaltensweise schließlich auch in der Heimtierhaltung ausleben dürfen. Schlafen, buddeln, laufen und fressen gehören einfach dazu.
Am besten eignet sich für deine Rennmaus ein Aquarium oder ein Terrarium mit einer Größe von 120 x 60 x 80 cm. Diese Größe ist einfach am besten, sodass sich deine Gerbils rund um wohlfühlen können. Du darfst nicht vergessen, dass knapp 30 cm des Geheges mit Einstreu versehen ist. Ist das Aquarium oder Terrarium zu niedrig, haben die Nager nicht mehr ausreichend Platz in der Höhe. Einen hohen Bodengrund benötigst du allerdings, damit die Gerbils ihre Grundbedürfnisse ausleben können. Die Mäuse buddeln richtige Gänge in den Bodengrund und graben auch gerne. Hinzu kommt, dass die Tiere in freier Wildbahn gleich mehrere Kilometer am Tag zurücklegen. Sie haben daher einen sehr hohen Bewegungsdrang, den sie in ihrem Gehege natürlich weiterhin ausleben wollen.
Das benötigst du für die Inneneinrichtung deines Gerbil Geheges
Das richtige Einstreu
Als Einstreu eignet sich am besten Holzgranulat, Leinenstreu oder Kleintierstreu aus sogenanntem Weichholz. Wichtig ist jedoch das das ausgewählte Einstreu staubfrei und staubarm ist. Biete deinen Rennmäusen außerdem Heu, Stroh und unparfümierte Taschentücher an. Mit diesen können sich die kleinen Tiere Gänge und Höhlen bauen. Du kannst deinen Tieren ab und an etwas Erde gönnen, damit sie ein bisschen mehr buddeln können.
Es eignet sich aber auch Einstreu aus einem trockenen Sand/Erde-Gemisch. Selbst ein bisschen Laub und Gras kannst du immer einen Tag vor der Gehegereinigung mit dazugeben. Sollten sich darin noch Käfer oder Würmer verstecken, fressen deine Gerbils diese ebenfalls gerne.
Wichtig ist, dass das Einstreu immer mindestens 25 cm hoch gefüllt ist, damit die Rennmäuse ihre Höhlen und Gänge bauen können.
Das Sandbad
Das Sandbad ist für deine Rennmäuse unverzichtbar. Sie nutzen es nicht nur zur Krallenpflege, sondern auch für den Stressabbau. Außerdem reinigen sie ihr Fell damit. Achte beim Kauf des Sandes darauf, dass du einen guten Chinchillasand verwendest. Dieser besteht aus Bimsstein und ist für deine Gerbils völlig ungefährlich. Grober Bausand oder anderer Terrariensand ist für deine Tiere nicht gut geeignet. Du kannst den Sand einfach in eine sogenannte Sandbadewanne füllen. Stelle dazu einen Vogelnistkasten in das Gehege oder eine Glasschale mit einem gebogenen Rand.
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Der richtige Wassernapf
Für deine Rennmäuse eignet sich am besten eine Wasserflasche, die du von oben an dem Rand des Aquariums oder Terrariums befestigen kannst. Herkömmliche Wassernäpfe werden von den Gerbils sehr schnell eingebuddelt. Du kannst solche Wasserschalen nur in das Gehege stellen, wenn es mehrere Etagen hat und wo es vor Einstreu und Sand geschützt ist. Sollte dein Gehege keine Etagen haben, bringe einfach eine Wasserflasche an.
Der passende Futternapf
Ebenso darf ein Futternapf für deine Tiere nicht fehlen. Auch dieser wird meistens eingebuddelt, sodass er auf einer anderen Etage stehen sollte. Natürlich hast du die Möglichkeit, dass Futter einfach in dem Gehege frei zu verstreuen. Lediglich Frischfutter und Milchprodukte solltest du in einer Schale anbieten. Pass nur auf, dass sie es nicht alles einbuddeln.
Spielzeug für die richtige Beschäftigung deiner mongolischen Rennmäuse
Als erstes ist es wichtig, dass du bei der Inneneinrichtung deines Rennmaus-Geheges aus Spielzeug aus Plastik verzichtest. Fressen deine Nager diese Spielzeuge an kann es zum Tod führen. Außerdem gibt es in den Plastik Häusern und Spielsachen keine ausreichende Luftzirkulation, sodass sich deutlich schneller Pilze und Bakterien dort ansiedeln können. Greife lieber auf Produkte aus Holz zurück.
Ein geräumiges Häuschen zum Verstecken und Schlafen darf daher keinesfalls fehlen. Dieses sollte eine Mindestgröße von 15 x 15 x 10 cm haben. Stelle es so im Gehege auf, dass es nicht herunterfallen kann. Häuser aus Keramik eignen sich ebenfalls. Diese sollten jedoch auf einem festen Grund stehen und niemals nur auf dem Einstreu. Schließlich kann sich der Gerbil darunter einklemmen.
Ein kleiner Naturstein sollte in deinem Gehege ebenfalls einen Platz finden. Diesen benötigen die Tiere, um ihre krallen abzunützen.
Korb und Holz sind ebenfalls gute Einrichtungsgegenstände für den Gerbil Spielplatz. Lange und dicke Äste, aber auch durchlöcherte Baumstümpfe gehören mit dazu. Sie suchen dort nicht nur ihren Unterschlupf, sondern spielen gerne darin. Vorteilhaft ist, dass du die Spielsachen aus Kork sehr einfach mit heißem Wasser abwaschen kannst und die Gerbils auch gerne daran nagen.
Es gibt aber auch im Fachhandel reichlich Beschäftigungsmöglichkeiten für die kleinen Rennmäuse.
Holzlaufräder für das Gehege
Mittlerweile werden sogar viele Laufräder aus Holz angeboten. Diese bieten nicht nur eine ausgezeichnete Qualität, sondern sind auch für deine neuen Tiere ein absolutes Highlight. Die Rennmäuse liebe es einfach in dem Rad zu rennen. Ein Holzlaufrad mit einem Durchmesser von 25 cm eignet sich in dem Fall ideal. Dieses kannst du einfach mit einem geeigneten Saugnapf an der Wand des Geheges befestigen.
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Was fressen mongolische Rennmäuse eigentlich?
Rennmäuse ernähren sich in der freien Wildbahn von Gräsern, Samen und Kräutern. Sogar verschiedene Wurzeln und Insekten sind vor den kleinen Mäusen nicht sicher.
Wichtig ist das du deinen Rennmäusen ein abwechslungsreiches Futter bietest.
- Kleinsämereien, wie beispielsweise Heublumen, Löwenzahn, Fenchel, Sesam
- Getreide: Haferflocken, Weizenflocken, Roggen, Gerste
- Getrocknetes Gemüse und Trockenfrüchte (nur in kleinen Mengen): Kohlrabi, Brokkoli, Birnen, Hagebutten, Äpfel
- Getrocknete Kräuter: Kamille, grüner Hafer, Pfefferminzblätter, Ringelblumenblätter
- Kerne und Nüsse: Haselnüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne, Süßmandeln
Du kannst natürlich auch gemischtes Rennmaus-Futter kaufen. Wichtig ist, dass du pro Maus am Tag einen gut gefüllten Esslöffel verfütterst. Du wirst sehen, dass deine Tiere diesen innerhalb von nur wenigen Sekunden verputzen werden. Hochwertiges und abwechslungsreiches Futter ist sehr wichtig.
Einmal am Tag solltest du frisches Gemüse verfüttern. Eine kleine Portion reicht bereits aus. Eine 1 cm dicke Schreibe Möhre oder eine Scheibe Gurke pro Tier sind völlig in Ordnung.
Obst solltest du deinen Mäusen eher selten geben, da sie eine geringe Menge an Traubenzucker enthalten. Dies erhöht wiederum den Blutzuckerspiegel der Tiere und kann auf Dauer zu Diabetes führen.
Tierische Nahrungsmittel kannst du deinen Gerbils hin und wieder anbieten. 2 -3 Mehlwürmer pro Woche dürfen deine Tiere essen. Heuschrecken und Heimchen kannst du ihnen ebenfalls anbieten. Sie fressen sie nicht nur gerne, sondern fangen sie auch gerne.
Ab und an kannst du auch hartgekochte Eier anbieten.
Wie pflege ich meine Rennmäuse richtig?
Deine Rennmäuse sind Beobachtungstiere. Du kannst sie daher in ihr Gehege setzen und ihnen beim Buddeln, Rennen und Spielen zuschauen. Natürlich kannst du sie gerne einmal auf die Hand nehmen. Reine Kuscheltiere sind sie allerdings nicht.
Damit deine Gerbils jedoch gesund bleiben solltest du sie an einen ruhigeren Ort stellen. Im Optimalfall bietest du ihnen auch mehrmals die Woche ein wenig Beschäftigung an.
Dennoch ist es wichtig das du ab und an kontrollierst ob deine Tiere gesund sind. Schaue ob die Augen und der Afterbereich sauber sind und achte auf ihre Bewegungsabläufe.
Du wirst mit der Zeit merken, dass deine Gerbils immer handzahmer werden. Gib ihnen allerdings viel Zeit und lasse sie von sich aus auf dich zukommen.
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