Hund-Geschmackssinn

Wie funktioniert der Geschmackssinn eines Hundes?

Haben Hunde einen anderen Geschmacksinn als Menschen? Nein, im Grund genommen nicht. Hunde können genauso wie Menschen zwischen süß, sauer, salzig, bitter und umami, das ist fleischig und herzhaft, unterscheiden. Reine Fleischfresser brauchen keinen Sinn für Süßes, da sie sich rein von Fleisch und Fisch ernähren. Katzen können daher nichts Süßes schmecken, weil sie es schlichtweg nicht brauchen. Hunde haben diesen Geschmacksinn zwar nicht verloren.

Dieser ist aber nicht so wichtig für sie und daher auch nicht so gut ausgeprägt. Hunde besitzen nur ein Sechstel des Geschmackssinns des Menschen. Die Zunge des Hundes ist sehr beweglich und eignet sich daher hervorragend für die Flüssigkeitsaufnahme. Außerdem sorgt sie durch das Hecheln für Abkühlung. Der Hund nimmt Aromen eher mit der Nase auf. Der Geruchssinn von Hunden ist daher stärker ausgeprägt als der Geschmackssinn. Wenn das Futter für ihn nicht gut riecht, wird er es auch nicht fressen und somit kosten, schmecken.

Hunde meiden bittere Geschmacksstoffe. Sie können dafür aber sehr wohl Fleisch schmecken. Darüber hinaus schmecken sie einen Stoff, der sich Euraneol nennt, in Früchten und Tomaten vorkommt und nach Ananas schmeckt. Hundebesitzer haben ihre Vierbeiner daher gerne zusätzlich mit Früchten gefüttert. Hunde naschen von sich aus gerne Walderdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren. Weintrauben oder Rosinen können jedoch gesundheitliche Schäden bei Hunden hervorrufen und sollten daher nicht gefüttert werden.

Kernobst sollte nur ohne Kernen gegeben werden, da die Kerne Blausäure enthalten und äußerst giftig sind.

Genau wie beim Menschen ist die Zunge des Hundes ebenfalls in verschiedene Geschmackszonen eingeteilt. Vorne und an den Seiten ist die Zone für süß, weiter hinten an den Seiten liegt die Zone für sauer und salzig und der hinterste Teil ist die Zone für bitter. Die für den Hund wichtigste Zone, nämlich jene für fleischig liegt in den vorderen zwei Dritteln. Tritt eine Geschmacksrichtung sehr stark auf, wird sie von der gesamten Zunge wahrgenommen, tritt eine hingegen nur schwach auf, kommt die darauf spezialisierte Zone zum Einsatz.

Wofür wird der Geschmackssinn des Hundes bewusst eingesetzt?

In der Tiermedizin wird die Abneigung der Hunde für den bitteren Geschmack dazu verwendet, die Hunde vom Ablecken von Verbänden, Wunden, etc. abzuhalten, indem diese mit Sprays, Pflaster oder Gels behandelt werden. Bereiche, in denen der Hund nichts zu suchen hat oder die für ihn gefährlich sind, werden ebenfalls so behandelt. Der Hund meidet diese Bereiche. Alle Fleischfresser können auch Wasser schmecken. Beim Hund sitzen die Rezeptoren für Wasser an der Zungenspitze. Da der Hund mit der gerollten Zunge das Wasser aufnimmt, ist dies extrem wichtig für ihn. Frisst der Hund etwas Salziges oder Fleischiges, kommt dieser Instinkt zum Tragen, da der Hund dann mehr Wasser braucht. Also wird dieser natürliche Instinkt dazu verwendet, dass der Hund mehr Wasser für seine Verdauung aufnimmt.

Zur Aufdeckung von kontaminiertem Essen oder Drogen wird entweder nur der Geschmacksinn oder eine Kombination aus Geschmacks- und Geruchssinn verwendet. Bemerkt der Hund, dass das Futter nicht mehr gut riecht, wird er es sicher nicht mehr fressen. Drogen werden entweder lose verpackt oder die Drogen werden eingebacken oder anderweitig im Essen verarbeitet und so vor den Augen des Zolls versteckt. Eine Zeit lang wurde verseuchtes Hundefutter über Gartenzäune geworfen oder auf der Straße an von Hunden bevorzugten Stellen deponiert. Jene Hunde mit besserem Geschmacks- und Geruchssinn haben das kontaminierte Fleisch liegen lassen und sich so gerettet.

Welches Futter sollte der Hund auf keinen Fall bekommen?

Hundefutter sollte nicht wie für Menschen gewürzt oder mit Nahrungsergänzungsmitteln versehen werden. Schokolade ist ebenfalls für Hunde ungeeignet. Es gibt eigene Hundeleckerlis, die auf den natürlichen Bedürfnissen von Hunden aufgebaut sind und auch dementsprechend schmecken. Diese enthalten bereits alle Nährstoffe, die für Hunde lebensnotwendig sind und noch dazu äußerst schmackhaft sind.