Leitfaden-artgerechte-Katzenhaltung

Dein Leitfaden für die artgerechte Katzenhaltung

Katzen sind faszinierende Tier und auch wunderbare Wegbegleiter, wenn man ihnen alles bietet, was sie zum Leben brauchen. Sie sich flexibel, wie kaum ein anderes Haustier und kann sich gut den Lebenssituationen seiner Besitzer anpassen. Wenn es mal zu turbulent wird, im Familienalltag oder mit Besuchern, zieht sie sich zurück und kommt wieder hervor, wenn es ruhiger geworden ist.

Sie haben oftmals ihren eigenen Kopf, werden aber, wenn ihre Grundbedürfnisse gestillt sind, gesund und zufrieden sein. Katzen sind eigenständiger, als zum Beispiel Hunde, doch man darf nicht glauben, dass es deswegen das einfachere Haustier ist. Die kleinen Fellnasen brauchen genauso die Aufmerksamkeit und Liebe, wie jedes andere Lebewesen, welches man sich ins Haus holt.

3 Grundregeln für das Zusammenleben mit Katzen

  1. Katzen haben in der Regel keine Freude mit Lärm und werden sich daher verstecken. Vor allem Katzenbabys sollten nicht unter ständigem Trubel aufwachsen, dies ist auch wichtig, wenn Kinder im Haus sind, dass sie wissen, es handelt sich um ein Lebewesen und nicht um ein Spielzeug. Achte darauf, dass laute Arbeiten, wie Staubsaugen, oder Handwerken vielleicht gemacht werden, wenn die Katze in einem anderen Raum ist, damit sie sich nicht zu sehr schreckt. Wenn sie sich unter dem Bett verkriecht, lass sie in Ruhe, sie wird hervorkommen, wenn der Lärm vorbei ist.
  2. Katzen erreichten ein Durchschnittsalter von 15-20 Jahren, sind also keine Anschaffung für ein paar Jahre, sondern für einen ganzen Lebensabschnitt und sollte wohl überlegt werden.
  3. Die Tiere sind keine Einzelgänger, sondern sehr soziale Wesen, die besser in Gruppen gehalten werden. Auch die Einzelhaltung ist möglich, jedoch nicht empfehlenswert, wenn man einen 40-Stunden Job hat und wenig zu Hause ist. Hier solltest du mindestens ein zweites Tier zu dir nehmen, am besten gleich als Babys mit dem gleichen Geschlecht, damit sie sich aneinander gewöhnen. Am besten wäre hier Geschwister zu bekommen, da auch in der freien Wildbahn meist die Geschwister nach Geschlecht getrennt immer zusammenbleiben.

Wie viel kostet eine Katze?

Je nach Rasse variiert der Preis bei der Anschaffung sehr stark. Dies hängt von der Rasse selbst, der Seltenheit und der „Qualität“ des Tieres ab. Zum Preis einer Rassekatze selbst, kommen oft noch Transportkosten (eventuell aus dem Ausland) und ggf. tierärztlichen Untersuchungen und etwaigen behördlichen Dokumenten.

Beispiele:

  • Heilige Birmakatze: 700 – 1500 €
  • Maine Coon: 500 – 1200 €
  • Siam: 350 – 700 €
  • Savannah: 850 – 6000 €

Auch sind bei Rassekatzen die monatlichen Kosten teilweise höher, da sie spezielle Anforderungen an Futter, oder Pflegeprodukten benötigen.

Wir gehen hier auf die Kosten einer normalen Hauskatze ein, die je nach nachdem, wo die sie holst von 0 – 150 € betragen können. Dies hängt davon ab, ob es sich um ein Kätzchen aus einem privaten Haushalt, oder Bauernhof handelt, einer Tierrettungsorganisation, oder dem Tierheim.

Dazu kommen die ersten Impfungen, sofern, die noch nicht vom Züchter, bzw. Vorbesitzer vorgenommen wurden. Ebenso, wie die verpflichtende Kastration bei Tieren, die Freigang haben.

Geimpft werden sollte bei Wohnungskatzen zumindest gegen Katzenschnupfen, bei Freigängern zusätzlich noch Tollwut und FeLV (Felines Leukämievierus). Die jungen Kätzchen brauchen zur Grundimmunisierung 2 bis 4 Impfungen, die je 25 – 35 € kosten. Diese sollte dann einmal jährlich aufgefrischt werden.

Zudem sollte alle 6 Monate eine Wurmkur durchgeführt werden, die zwischen 6 und 12 € beträgt.

Die Kastration einer Katze kostet etwa 100 – 120 €, die eines Katers 60 – 80 Euro, hierbei spielt auch das Gewicht des Tieres eine Rolle, da der Arzt, sein Narkosemittel danach berechnet.

Die Erstausstattung für das neue Zuhause des Stubentigers beläuft sich in etwa auf 150 – 200 €, wenn man nicht unbedingt überall die Luxusausführung kauft – hier sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Dazu zählt ein Kratzbaum, Transportbox, Katzenklo, Futternäpfe und Spielzeug. Dies alles muss hin und wieder ersetzt werden, da auch zum Beispiel der Kratzbaum bei einer reinen Wohnungskatze schnell in Mitleidenschaft gezogen wird.

Zu den laufenden Kosten gehören natürlich das Futter. Hier gibt es wie auch beim Menschen verschiedene Marken und Preise. Dazu musst du entscheiden, wie du deine Katze ernähren willst. Eine reine Trockenfutterdiät ist preisgünstiger, jedoch kann der Verbrauch ein wenig höher sein. Nassfutter aus Dosen oder Beuteln produziert einiges an Müll, für die Umweltbewussten unter uns, außerdem ist es geruchsintensiver und muss weggeräumt werden, wenn die Katze mit dem Essen fertig ist und etwas im Schälchen zurücklässt, da es sonst schlecht wird und gesundheitsschädlich sein kann. Die Entscheidung liegt bei dir und auch dem Geschmack der Katzen, denn oftmals sind sie stur und wollen nicht mal das teure Gourmetschälchen essen. Bitte aber nicht beim Futter sparen, da in günstigen Produkten meist nicht so viele Nährstoffen enthalten, sind, die den Stubentiger gesund halten. Ab etwa 35 € monatlich kann man aber seine Katze schon gesund ernähren.

Katzenstreu gibt es in verschiedenen Gebinden bis zum 40l Sack, der Preisgünstiger ist. Bei normalem Verbrauch, musst du nicht jeden Monat einen solchen Sack kaufen, bei Freigänger Katzen ist es sogar noch weniger, da die oft lieber ihr Geschäft draußen verrichten. Der Durchschnittswert liegt pro Katze bei ca. 10 € im Monat.

Es sollte auch überlegt werden, ob für die Katze eine Krankenversicherung eingedeckt wird. Die kann je nach Anbieter zwischen 100 – 200 € im Jahr betragen. Dies kann sich insofern rentieren, wenn Operationen anfallen, oder chronische Krankheiten auftauchen, dass unser Tier oft zum Arzt muss. Am besten berätst du dich mit deinem Tierarzt und vergleichst die Angebote, sowie die darin enthaltenen Leistungen.

Welche Katze ist die richtige für mich?

Bei der Auswahl eines neuen Stubentigers steht die Frage nach der Rasse erstmal im Vordergrund. Jede Rasse hat seine eigenen Eigenschaften und Charakter, der vielleicht ausschlaggebend sein kann, oder die Beschaffung des Fells, die Größe der Tiere, oder einfach das Aussehen.

Die Art und Weise, wie sich aber eine Katze verhält ist nicht nur genetisch veranlagt, sondern auch eine Frage der Erziehung und den Erfahrungen, die sie während der Sozialisierungsphase macht. Diese dauert in etwa bis zum Alter von 8 Wochen, obwohl die Entwicklung des Kätzchens bis etwa sechsten Monat dauert.

Rassekatze

Rassekatzen machen den kleinsten Teil der Haustierpopulation aus, da hier der Ahnenstammbaum eine große Rolle spielt. Es wird die Abstammung und die Rasseeigenschaften garantiert, und auch die Reinrassigkeit des Tieres.

Eine Rasse wird durch eine selektive Kreuzung geschaffen, um bestimmte körperliche Eigenschaften, wie zum Beispiel, langes Haar, Kopf- oder Ohrenform, oder Schwanzlänge auszubilden. Somit wir auch das Temperament und das Verhalten einheitlicher und kann bei manchen Rassen ganz klar definiert werden. Für viele Liebhaber ist nämlich nicht nur das Aussehen der Katze, sondern auch der Charakter ein besonders attraktiver Faktor.

Zum Beispiel sind norwegische Waldkatzen sehr gesellige Tiere, die gut in Familien mit Kindern passen. Orientalische Kurzhaarkatzen bauen eine sehr enge Bindung zu ihrem Besitzer auf und fordern dessen Aufmerksamkeit sehr.

Lasse dich nicht nur von dem Aussehen einer Rassekatze überzeugen, sondern erkundige dich auch über den Charakter, damit sich das Tier auch in seinem neuen Zuhause wohlfühlt. Gehe auf Katzenausstellungen, sprich mit Züchtern oder erkundige dich in Büchern, über die gewählte Rasse, ob sie auch zu dir passt.

Mischlingskatzen

Da zur Züchtung von reinrassigen Katzen nur einzelne Tiere behalten werden, steigt die Chance auf genetische Krankheiten, durch Inzucht. Viele Züchter wenden sich demnach von der Reinrassigkeit ab und spezialisieren sich auf Mischlinge. Damit wird auch das Risiko auf Erbkrankheiten minimiert und die anatomischen Konsequenzen, der Überzüchtung verringert. Auch hat der Charakter dieser Katzen mehr Vielfalt, was vielleicht auch den Charme einer Katze ausmachen kann, weil sie nicht so ist, wie alle anderen ihrer Art. Auch ist der Markt breiter und die Kosten der Anschaffung geringer.

Katzen ohne Stammbaum

Bei Kätzchen die nicht von einem Züchter stammen, weiß man vorher nie, welchen Charakter die Katze hat. Man kann möglicherweise nach dem Aussehen gehen, wenn man sich entscheidet, oder auch, ob eines der Tiere auf dich zuläuft. Ich persönlich habe mich für meine beiden Fellnasen aus einem Gefühl heraus entschieden und habe mich einfach in sie verliebt, obwohl noch vier andere zur Auswahl standen, die gleich aussahen.

 Spielt das Geschlecht bei der Haltung von Katzen eine Rolle?

Charakterlich ist bei Rasse und Mischlingskatzen weniger Unterschied zwischen Männchen und Weibchen zu bemerken. Bei Katzen ohne Stammbaum wird oft festgestellt, dass die männlichen Tiere im Verhalten kühler und toleranter gegenüber Veränderungen wirken, als ihre weiblichen Artgenossen. Auch bleiben Weibchen die Freigang haben eher in der Nähe ihres Zuhauses, wobei die Männchen oftmals weiter weg wandern und auch mal ein paar Tage nicht nach Hause kommen. Auch sagt man, dass Katzen im Haushalt dominanter sind und sich schlecht anderen Tieren unterordnen kann.

Der größte Unterschied sind die Verhaltensweisen in der Pubertät, beim Männchen das Markieren und bei den Weibchen die Rolligkeit, was aber mit der Kastration meist verschwindet.

Was brauchst du, bevor die Katze bei dir einzieht?

Transportbox

Je nachdem, ob die die Katze abholst, oder sie zu dir gebracht wird, braust du eine Transportbox, oder Transportasche. Auf jeden Fall brauchst du sie, wenn du das erste Mal zum Tierarzt musst. Für jede Katze in deiner Obhut solltest du eine eigene Transportbox haben, da es sonst zu eng wird und sie noch mehr Angst bekommen, da sie es sowieso schon nicht mögen, darin eingesperrt zu werden.

Katzenklo

Es gibt kleinere Katzentoiletten, für Babykätzchen, aber es empfiehlt sich, dass man gleich ein großes kauft, dann sparst du dir das später. Jede Katze sollte ihre eigene Toilette haben, da es dann zu keinen Streitigkeiten kommt, wenn sie gleichzeitig draufmüssen. Auf jeden Fall ist es bei Wohnungskatzen täglich morgens und abends zu reinigen und je nach Bedarf etwas Katzenstreu nachfüllen, welches immer eine Handbreit verfügbar sein sollte, denn die Katzen vergraben ihre Ausscheidungen.

Katzenstreu

Hier ist am besten gleich einen großen Sack zu nehmen, da die meist günstiger und auch ergiebiger sind. Einmal im Monat ist es komplett zu wechseln, denn auch wenn die großen Klumpen täglich entfernt werden, haftet der Geruch irgendwann zu stark an den Körnchen und es kann unangenehm riechen. Jedoch wenn du das komplette Streu wechselst, mische immer etwa eine Handvoll des alten unter, damit deine Haustiere es auch ohne Probleme annehmen. Verzichte dabei auf Streu mit Geruchsstoffen, denn auch wenn es für uns angenehm ist, kann es die Katze irritieren, da sie Gerüche auch viel stärker wahrnehmen als wir.

Kratzbaum

Hier gibt es von bis. Je nachdem, wie groß dein Liebling mal wird, kann es erforderlich sein, dass du erst einen kleineren Kratzbaum hast und später einen etwas Größeren besorgen musst. Kratzbäume sind in der Regel auch Verbrauchsgegenstände, da je nach Beanspruchung früher oder später das Material nicht mehr ausreicht, um die richtige Krallenpflege zu gewehrleisten. Du kannst auch selbst einen bauen, wenn du den Platz und die Fähigkeiten hast. Dazu ist nur wichtig, dass du unbehandeltes Holz nimmst, alles gut befestigst, aber die Schrauben, oder Nägel nicht rausstehen. Einen Balken mit Sisal zu überziehen ist auch wichtig, da dies etwas weicher ist, als reines Holz, als würde man die Nägel feilen.

Futternapf / Wasserschüssel

Hier ist die Auswahl an Mustern und Farben unendlich in Keramik, oder Metall, am leichtesten zu reinigen ist jedoch Metall. Bei den Wasserschüsseln kann sich der Kalk vom Wasser ablagern, was vor allem bei Keramik sehr schwer wieder zu reinigen ist. Eventuell empfiehlt sich auch eine Gummimatte darunter zu legen, da die Schüsseln dann nicht verschoben werden können und auch geht manchmal was daneben, dass dann besser zu säubern ist. Tipp: Wasserschale nicht neben dem Futter aufstellen, so trinken die Tiere mehr, weil sie nicht vom Essen abgelenkt werden.

Futter

Nass oder Trockenfutter, ist die erste Frage. Beides, ob einzeln, oder in Kombination kann Nahrhaft sein. Größter Vorteil von Trockenfutter ist, dass es leicht aufzubewahren und zu verfüttern ist. Es kann über mehrere Stunden offenstehen, ohne schlecht zu werden und die Katze kann jederzeit mehrere kleine Portionen essen.

Beim Nassfutter bestimmst du, wann die Fütterungszeit ist, was jeden Tag zur selben Zeit sein sollte. Ein großer Vorteil ist, dass das Tier dadurch zusätzlich Flüssigkeit zu sich nimmt, da sie oftmals zu wenig trinken.

Eine Mischfütterung wäre optimal, denn das natürliche Fressverhalten von Katzen bezieht sich auf viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. So kann Beispielsweise morgens und abends Nassfutter gegeben werden und tagsüber steht eine Schüssel mit Trockenfutter bereit. Auch mögen Katzen viele verschiedene Texturen beim Essen, so wird ihnen nicht langweilig.

Wichtig in beiden Fällen auf die Nährstoffe zu achten und nicht einfach das billigste zu kaufen.

Spielzeug

Spielzeug gibt es Unmengen. Bälle mit Glöckchen im Inneren, oder Mäuse gefüllt mit Katzengras. Katzen lieben es, wenn man etwas wirft und sie dem nachjagen können, aber anders als beim Hund, musst du es dann selbst wieder aufsammeln. Auch mögen sie Bälle, die an Schüre gebunden sind, da können sie springen und herumtollen, aber lass sie diese Dinge auch mal fangen, damit sie ein Erfolgserlebnis haben. Es gibt auch gute Geschicklichkeitsspiele, die man mit Leckerlis gefüllt werden, wo die Stubentiger was für die Belohnung tun müssen.

Halsband

Manche Katzen tolerieren es, manche hassen es. Wenn sich das Tier wehrt, versuche es ihm nicht aufzuzwängen. Katzen brauchen an sich keine Halsbänder, jedoch gibt es Gründe, warum man als Besitzer eines anbringen will. Bei Freigängern ist der Grund oft, dass man die Adresse reinschreiben kann, oder dass es reflektiert, in der Dunkelheit. Es besteht leider immer die Gefahr, dass sie die Bänder verlieren, ob beim Raufen, oder weil sie sich durch dünne Öffnungen gezwängt haben, trotzdem kann es sinnvoll sein. Unbedingt darauf achten, dass die Halsbänder einen Sicherheitsverschluss haben, der selbst öffnet, wenn die Katzen wo hängen bleiben, dass sie sich nicht selbst strangulieren.

Von wo holst du deine Katze?

Zuerst musst du dir die Frage stellen, ob du eine Rassekatze möchtest, oder eine „gewöhnliche“ Hauskatze.

Bei Rassekatzen ist eine intensive Recherche und auch Rücksprache mit diversen Züchtern zu halten. Es ist wichtig, dass es sich um seriöse Anbieter handelt und falls diese im Ausland stationiert sind, musst du auch die Einfuhrbedingungen in dein Heimatland bedenken.

Alternativ gibt es auch die sogenannten „Bauernhofkatzen“, da diese oftmals nicht kastriert sind, obwohl es mittlerweile in Österreich Pflicht ist, kommen viele kleine Kätzchen zur Welt und suchen ein Zuhause. Hier ist zu prüfen, ob das Kätzchen vorrangig gesund aussieht, denn durch Inzucht ist das auch oft nicht der Fall. Am besten geht man gleich zum Tierarzt um abzuklären, ob auch alles in Ordnung ist.

Es gibt auch Tierrettungsorganisationen, wo Streuner abgegeben, oder gerettet werden, die manchmal auch schwanger sind. Hier wird von der Organisation selbst darauf geachtet, dass alles mit den Babys in Ordnung ist,

Das Tierheim ist natürlich auch immer eine Anlaufstelle, ein neues Familienmitglied zu adoptieren. Hier kennen auch die Mitarbeiter meistens ihre Bewohner ganz gut und können helfen, das richtige Tier auszuwählen. Wichtig ist dies bei der Adoption einer ausgewachsenen Katze, da diese schon ihren eigenen Charakter und Gewohnheiten hat, die im neuen zu Hause auch akzeptiert werden müssen.

Junges Kätzchen oder ausgewachsene Katze?

Beides kann eine bereichernde Erfahrung sein. Ein Kätzchen ist noch unerfahren, man muss ihm die Grenzen aufweisen, beibringen auf die Katzentoilette zu gehen und auch Nachsicht mit ihnen haben, wenn einmal etwas danebengeht, oder die neue Couch einen Kratzer bekommt. Bei ausgewachsenen Katzen ist diese Lernphase schon vorbei, doch muss man sich auch bemühen, dass sich das Tier wohlfühlt und alles hat, was es zum Leben braucht.

Mit der Adoption einer ausgewachsenen Katze hilfst du den Tierheimen und auch der Katze selbst, die sich bestimmt in einem wohligen Heim besser aufgehoben fühlt. Es birgt aber auch ein Risiko, da du ihre Vorgeschichte nicht kennst. Auch kann es sein, dass sie schlechte Angewohnheiten hat, die sich nur mehr schwer ändern lassen. Es kann viel Zeit und Aufmerksamkeit erfordern, ihr Vertrauen zu gewinnen, doch es wird sich lohnen. In der Regel sind diese Katzen vom Tierheim auf Krankheiten geprüft, was auch von Vorteil ist und auch die charakteristischen Merkmale sind schon ausgeprägt, damit du gut feststellen kannst, ob der Stubentiger zu dir passt.

Kätzchen hingegen sind noch sehr verspielt und lebhaft, weshalb man ihnen anfangs sehr viel Aufmerksamkeit zukommen lassen muss. Auch sollte man etwa die erste Woche, nachdem sie bei sich einzogen ist, mit ihnen verbringen, ihnen zeigen, wo das Katzenklo ist, wo das Futter und was sie dürfen und was nicht. Dies ist sehr Zeitintensiv, der Vorteil ist jedoch auch, dass du deine Katze genau kennst, sie erziehst und bezüglich schlechten Angewohnheiten nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wirst.

Freilauf oder Wohnungshaltung?

Für jede Katze ist der Freilauf die idealere Lösung, doch nicht überall ist dies gegeben und auch in der Wohnung kann eine Katze glücklich und zufrieden sein.

Beim Freilauf ist wichtig, darauf zu achten, ob es viel Verkehr gibt. An einer belebten Straße sollte die Katze nicht rausgelassen werden, da sie zwar einen natürlichen Fluchtinstinkt haben, wenn ein Auto vorbeikommt, aber bei einer ständig befahrenen Straße, hat das kleine Tier keine Chance. Ein großer Garten ist ein Paradies für Katzen, sollte der jedoch an einer Hauptverkehrslinie liegen, achte darauf, dass dein Tier die Begrenzungen nicht überspringen, oder hochklettern kann. Das heißt nicht, dass du sie einsperren sollst, aber ein hoher Zaun kann bei solchen Wohnverhältnissen nicht schaden. Solltest du in einer ruhigen Siedlung wohnen, wo nur gelegentlich Fahrzeuge vorbeikommen, wird deiner Fellnase wenig passieren und es ist auch manchmal nicht schlimm, wenn sie die Gärten der Nachbarn besucht.

Leben in der Umgebung deiner Katze noch andere Tiere ist Vorsicht geboten, vor allem bei anderen freilaufenden Katzen. Für normal wird jeder sein Revier verteidigen und wird das von einem anderen Tier unterwandert, kann es zu heftigen Kämpfen kommen, mit lautem Fauchen und Miauen. Da kann es natürlich sein, dass dein Liebling ein paar Kratzer, oder Bisswunden nach sich zieht, die zumeist harmlos sind, da die revierviereindringende Katze meist nach einem kleinen Streit nachgibt und verschwindet. Sollte es einmal schlimmer sein, sofort ab zum Tierarzt.

Auch sollte die Katze immer die Möglichkeit haben ins Haus zu kommen, entweder durch ein geöffnetes Fenster, oder einer Katzentür. Sie dürfen nicht das Gefühl haben, dass sie ausgeschlossen werden, sonst können sie schnell eingeschnappt sein, oder gar weglaufen.

Zudem musst du damit rechnen, dass sie kleine Tiere als Liebesbeweis vor die Tür legen, oder sogar in die Wohnung bringen. Das kann manchmal unangenehm sein, doch darfst du dein Tierchen nicht schimpfen. Es ist noch ein Urinstinkt, dass sie nicht nur Futter für sich selbst jagt, sondern auch für seine Familie. Von kleinen Mäusen, Vögeln, Käfern bis zu harmlosen Schlangen kann alles dabei sein. Lobe deine Katze und danke ihr, dass sie diese Dinge bringt und entsorge sie, nicht im Beisein des Vierbeiners, da sie sonst beleidigt sind.

Bei reiner Wohnungshaltung ist zu beachten, dass immer genügend Beschäftigungsmöglichkeiten gegeben sind. Spielzeuge am Kratzbaum, oder Klingelbälle sind dafür sehr gut geeignet. Auch muss das Katzenklo immer sauber sein, denn sonst kann es passieren, dass dein Stubentiger sein Geschäft aus Protest irgendwo in der Wohnung verrichtet, da sie sehr Reinheitsliebende Tiere sind. Auch wichtig, dass bei gekippten Fenstern entweder ein spezieller Schutz angebracht ist, oder die Tür des Raumes verschlossen bleibt. Durch den natürlichen Drang der Katzen, kann es passieren, dass sie dadurch rausschlüpfen wollen, und sich dann verletzen, oder gar stecken bleiben. Bei ganz geöffneten Fenstern ist auch Vorsicht geboten, denn solltest du im Erdgeschoss, oder ersten Stock wohnen, kann es schon passieren, dass deine Katze rausspringt. Von weiter oben ist es unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Hier kann schon ein einfaches Insektenschutzgitter Abhilfe schaffen, da die Katzen dann merken, dass hier Schluss ist.

Ein Crashkurs zum Verhalten der Katze

Vieles des Wohlbefindens einer Katze kann durch den Schwanz erkannt werden. Steht er in die Höhe und wellt sich ganz leicht, freut sie sich dich zu sehen. Klopft sie damit auf den Boden, ist sie unzufrieden, ist er buschig und steht gerade in die Höhe, ist sie angriffslustig. Hat sie ihn zwischen die Hinterbeine geklemmt und die Ohren angelegt, hat sie Angst. Achte auf diese Signale, damit du das Verhalten deines Haustieres kennen lernst.

Manche Katzen reden auch sehr gerne. Klingt komisch, aber die Tiere reden mit uns. In freier Wildbahn miauen Katzen nicht, da sie es nicht zur Verständigung brauchen. Das haben sie seit der Domestizierung von uns Menschen angenommen. Sie imitieren unsere Worte und auch wenn wir sie nicht verstehen, ist es immer hilfreich auch mit den Fellnasen zu reden. Vielleicht erzählen sie uns von ihrem Tag und wir tuen einfach das selbe und dürfen uns dabei nicht dumm vorkommen, das ist ebenso wichtig für die Katze, wie für uns das Gespräch mit anderen Menschen.

Allgemeine Regeln zum Zusammenleben mit Katzen

Katzen sind sehr eigenständige Tiere und brauchen den Menschen oftmals nur um Futter zu bekommen. Ganz so stimmt es nicht, aber sie sind nicht so abhängig von ihren Besitzern, wie beispielsweise Hunde und können auch mal für ein paar Stunden alleine gelassen werden.

Sie sollten auf keinen Fall zum kuscheln gezwungen werden. Wenn dein Stubentiger deine Gesellschaft wünscht, wird er kommen. Da sie Ruhe lieben, wird es meistens sein, wenn du abends auf der Couch sitzt und auch deine Ruhe genießt. Da können sie richtig schmusebedürftig sein. Übrigens, wenn deine Katze beim Streicheln ihren Bauch freigibt, oder auf die tief und fest einschläft ist das der größte Vertrauensbeweis. Sie fühlt sich in deiner Nähe sicher und beschützt, also schaltet sie ihren natürlichen Wachinstinkt ab.

Katzen lieben die Jagd, weshalb regelmäßiges Spielen an der Tagesordnung sein soll. Ob mit einem Ball, den sie jagen kann, oder einem einfachen Wollknäuel oder einem Laserpointer, Hauptsache sie kann herumlaufen und springen. Achtung bei Lasern, damit nie direkt in die Augen leuchten, sondern nur auf den Boden, oder die Wand. Aber auch hier gilt, die Katze nicht zum Spielen zwingen.

Kratzgelegenheiten sind notwendig, damit die Krallen nicht zu lange werden. Im Gegensatz zu anderen Tieren müssen bei Katzen die Krallen im Normalfall nicht geschnitten werden, sondern sie wetzen sich selbst ab. Dazu muss ein Kratzbaum, oder Matte vorhanden sein, sonst gehen sie auf die Couch, oder andere Dinge der Wohnung. Draußen dienen Baumstämme, oder Zäune für die Maniküre.

Leckerlis sind ein guter Weg Vertrauen aufzubauen. Als Belohnung, für ein gelöstes Denkspiel, oder als Lob für einen gefangenen Vogel. Übertreiben sollte man es dabei nicht, denn unsere Liebsten sollten ja nicht zu viel auf die Waage bringen. Zwischendurch ist aber ein kleines Stückchen auch mal nur so erlaubt.

Vorsicht ist bei fremden Menschen und vor allem Kindern geboten. Katzen müssen erst Vertrauen aufbauen und wenn fremde Personen das Haus betreten, werden sie sich zurückziehen und die Lage analysieren. Unbedingt das Tier in Ruhe lassen und auch Kindern erklären, dass sie nicht auf das süße Kätzchen zustürmen und es streicheln wollen. Das bedeutet unnötigen Stress, den man leicht vermeiden kann.

Ein Thema beim Lärm ist auch Silvester mit den Feuerwerken. Am besten bleibt man mit den Katzen in der Wohnung, schließt Fenster und Türen und zieht die Vorhänge, oder Rollos zu. Manchen Tieren hilft es auch, das Licht aufzudrehen, oder sogar den unnatürlichen Lärm mit Fernseher oder Radio zu übertönen. Was nicht heißt, man soll noch mehr laute Geräusche zu produzieren, sondern den Katzen ein vertrautes Umfeld zu schaffen und damit zu zeigen, dass alles in Ordnung ist. Das kann auch bei Gewittern helfen, wovor viele Katzen Angst haben.

Ein ganz wichtiger Punkt ist die Sauberkeit. Katzen sind sehr reinliche Tiere, was man schon von den stundenlangen Putzorgien erfahren kann, aber das erwarten sie auch von ihrem Umfeld. Das Katzenklo sollte immer sauber sein und auch die sonstige Wohnung nicht zu unordentlich, oder staubig. Da kann es passieren, dass sich die Samtpfote nicht wohlfühlt und dies zum Ausdruck bringt, indem sie Dinge absichtlich zerstört, oder nicht mehr ins Katzenklo macht, sondern auf den Teppich. Es ist ein leichtes, das zu verhindern.

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