Das Clicker-Training ist eine Methode, um mit Tieren zu kommunizieren und ihnen etwas beizubringen. Hunde können auf diese Weise zu einem positiven Verhalten motiviert werden. Mithilfe dieses Trainings kann das volle Potential eines Hundes erkannt werden und das auf eine spielerische Art und Weise.
Diese Methode basiert auf wissenschaftlichen Verhaltensforschungen, die Lernmethoden von Tieren erforschen. Sie zählt somit zu einer sehr effektiven Ausbildungsmethode. In den USA wurde das Training bereits vor vielen Jahren erfunden, mittlerweile findet es auch in Europa immer mehr Anwendung.
Das Training kann auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt werden: Ob eine Erziehung von Grund auf oder einfallsreiche Tricks und Kunststücke, mit dem Clicker-Training ist das kein Problem mehr. Es werden nicht nur Hundesportarten trainiert, die Methode findet auch bei verhaltensgestörten Tieren immer größere Anwendung.
Wie funktioniert das Clicker-Training?
Vorab wird vermerkt, dass das Training keine Wunderwaffe ist und nicht von einem Tag auf den anderen alle Probleme beseitigt. Diese Methode hat auch nichts mit einer Sportart oder Trends zu tun. Praktisch gesehen ist das Training einfach nur ein Vertiefen von allgemeinen Grundlagen und Lerninhalten.
Mit Belohnungen das Verhalten beeinflussen
“Durch Konsequenzen wird das Verhalten bestimmt”, ein Satz, der vor allem beim Clicker-Training gang und gäbe ist. Der Hund wird für ein bestimmtes positives Verhalten belohnt, merkt sich dieses und wird sich auch in Zukunft so verhalten – denn er will ja belohnt werden.
Die kurze Zeitspanne muss sinnvoll genutzt werden
Hunde sind kaum in der Lage sind, lange eine Verbindung zwischen der Reaktion des Besitzers und deren eigenen Verhalten zu halten. Da kommt der Besitzer ins Spiel, sowie dessen Schnelligkeit. Innerhalb von nur einer Sekunde hat der Besitzer Zeit, seinem Hund mitzuteilen, wie er dessen Verhalten fand – egal ob Belohnung oder Bestrafung. In der Praxis ist das gar nicht so einfach. Ein Beispiel hierfür sieht folgendermaßen aus:
Für eine hundesportliche Prüfung muss der Hund bei Fuß laufen. Die Schulter des Hundes sollte daher parallel zum Bein des Trainers sein. Genau das soll dem Hund beigebracht werden – was sich als nicht so einfach herausstellt. Hunde sind von Haus aus temperamentvoll und befinden sich oft nur für wenige Sekunden in der richtigen Position. Diese Zeit reicht jedoch in den meisten Fällen kaum aus, um den Hund ein Lob zuzusprechen. Deshalb braucht es gewisse Signale, die das Verhalten genau markieren und dem Hund signalisieren, dass diese Position genau richtig ist. Hier kommt der Clicker ins Spiel.
4 einfache Einstiegsübungen zum Clicker-Training
Als Hundebesitzer ist es eine große Aufgabe, für die Erziehung des Hundes zu sorgen und auch dafür, dass er geistig ausgelastet ist. Unerwünschtes Verhalten sollte abtrainiert und erwünschtes Verhalten verstärkt werden. Das ist für ein ruhiges, gemeinsames Leben unerlässlich. Doch die Erziehung ist auch eine große Herausforderung, da viele Hundecharaktere sehr eigensinnig sind und eine lange Zeit brauchen, Dinge zu trainieren. Hier kann das Clickertraining große Erfolge erzielen und ist der Einstieg in das Training erst einmal geschafft, bietet es unzählige Möglichkeiten.
1. Aller Anfang ist schwer
Das Clickern ist eine Trainingsmethode, bei der ein zufällig auftretendes Verhalten des Hundes belohnt wird. Da die Zeitspanne zwischen auftretendem Verhalten und Belohnung aber nur extrem kurz ist, können viele Hunde die erfolgte Belohnung nicht mit dem vom Menschen gewollten Verhalten verknüpfen. Mit einem Clicker lässt sich diese Zeitspanne verlängern, denn der Hund gewöhnt sich daran, dass das immerzu gleiche Geräusch ihm eine Belohnung verspricht. Es ist wesentlich einfacher, einen Clicker zum rechten Zeitpunkt zu bedienen als ein Leckerli aus der Tasche hervorzukramen. Doch zu Beginn muss der Halter lernen, mit dem Clicker umzugehen und ihn im richtigen Zeitpunkt zu betätigen. Und auch der Hund muss verstehen, was es mit diesem markanten Geräusch auf sich hat und welchen Zweck es erfüllt.
2. Aufgaben zum Einstieg für den Menschen
Um den Einstieg in das Clicker-Training zu schaffen, sollte der Halter mit kleinen, unbedeutenden Dingen beginnen und sich erst später an wichtigere Verhaltensweisen des Hundes wagen. Wichtig ist, dass sich der Halter selbst erst einmal im Umgang mit dem Clicker übt. Dazu kann er verschiedene Übungen durchführen, bei denen der Hund aber nicht in Hörweite sein darf. Der Halter sollte seine Reaktionsschnelligkeit trainieren. Dazu kann er zum Beispiel mit einer anderen Person üben, die einen Ball in die Luft wirft. Immer dann, wenn der Ball auf dem Höhepunkt ist, wird geklickt. Alternativ funktioniert das auch, während sich der Besitzer ein Video anschaut, in denen sich Handlungsabläufe wiederholen. Bei einem Tennisspiel kann zum Beispiel immer dann geclickt werden, wenn der Ball einen Schläger berührt oder ins Aus fällt. Damit wird schnell ein Gefühl für das Clicken erlangt und die Reaktionszeit verkürzt sich.
3. Die ersten Trainingseinheiten
In den ersten Trainingseinheiten mit Hund und Clicker sind sowohl Geduld als auch Großzügigkeit gefragt. Der Hund wird am Anfang noch nicht verstehen, was seine Aufgabe ist und findet das durch probieren heraus. Das, was der Halter im Kopf schon genau geplant hat, ist für den Hund noch absolut unklar. Eine einfache, erste Aufgabe erfordert zwei Personen. Eine Person kniet vor dem Hund und hält ihm beide geschlossenen Hände hin. In einer Hand befinden sich Leckerlies, die andere Hand ist leer.
Der Hund versteht natürlich sofort, dass sich in der einen Hand etwas Tolles für ihn befindet. Seine Aufgabe ist es jedoch, seine Aufmerksamkeit der leeren Hand zuzuwenden. Die zweite Person betätigt nun den Clicker. Immer dann, wenn der Hund auch nur einen Blick zur leeren Hand wirft, wird geclickt und er erhält seine Belohnung. Mit der Zeit wird der Hund verstehen, was er tun muss, um seine Belohnung zu bekommen. Dann kann weniger geclickt werden, denn das spornt ihn an, einen Schritt weiter zu versuchen. Während des Trainings sollte nicht gesprochen oder mit der Stimme gelobt werden, damit der Hund das Positive auch tatsächlich mit dem Clicken verbindet.
4. Alternative Targetstick
Eine alternative Trainingsmethode ist die Verwendung eines Target-Sticks. Hierbei handelt es sich um einen Stab, der ausfahrbar ist und an der Spitze eine farblich hervorgehobene Kugel hat. Hier kann der Hund die Verbindung zum Clicker lernen, indem er die Spitze des Sticks mit seiner Nase berührt. Auch hier sollte zu Beginn immer dann geclickt werden, wenn das Tier dem Stick seine Aufmerksamkeit zuwendet. Ist der Anfang mit dem Targetstick gemacht, lassen sich mit ihm komplexe Bewegungsabläufe trainieren, die Hund und Mensch große Freude bereiten werden.
8 häufige Fragen zum Thema Clicker-Training
Bei dem Clicker-Training handelt es sich um eine Methode, seinem Vierbeiner einfach zu verstehen zu geben, welches seiner Verhaltensweisen vom Besitzer gewünscht sind und welche nicht. Zugleich ist es jedoch eine durchaus effektive Ausbildungsmethode. Gerade zu Beginn eines solchen Trainings stellen sich viele Halter jedoch auch eine Menge Fragen.
Im Nachfolgenden werden die acht häufigsten davon beantwortet.
1. Ist mein Hund für das Clicker-Training geeignet?
Dazu muss man den Hund nicht kennen – Ja, denn das Clicker-Training ist für Hunde aller Rassen und jeden Alters geeignet. Es kommt nicht darauf an, ob der Hund erst 8 Wochen oder schon 10 Jahre alt ist, ob es sich um eine Dogge oder einen Dackel handelt.
2. Wo erhalte ich einen Clicker?
Heute gibt es Clicker in jeder Zoohandlung. Zu beachten ist jedoch, dass einige im Handel erhältliche Clicker vergleichsweise laut sind. Ein Probeklick ist da durchaus empfehlenswert. Dabei unbedingt zu beachten: Den Clicker nicht direkt ans Ohr halten, weder bei sich selbst noch beim Hund.
3. Was tun, wenn der Hund geräuschempfindlich ist und sich vor dem Clicken fürchtet?
Hilfreich kann es sein, den Clicker zunächst einmal in gedämpfter Form, also beispielsweise in der Jacken- oder Hosentasche. Anderenfalls kann auch auf ein leiseres Signal ausgewichen werden, beispielsweise einen Kugelschreiber. Entscheidend ist ja das Prinzip, nicht das Werkzeug.
4. Welches Futter sollte für das Click-Training verwendet werden?
Auch für das Clicker-Training gilt: Es gibt kaum eine zweite Chance für den ersten Eindruck. Aus diesem Grund sollte gerade beim Trainingseinstieg attraktives Futter verwendet werden. Dafür besonders geeignet sind Putenfleisch, Käse oder auch Fleischwurst. Die Größe der Belohnung sollte die Größe einer Erbse nicht oder nur kaum überschreiten, damit sich der Hund nicht lange daran aufhalten kann. Auf diese Art und Weise wirkt sich die Belohnung nicht negativ auf die schlanke Linie aus. Im Laufe der Trainingseinheiten kann auf „normale“ Snacks umgestiegen werden, allerdings gilt: je schwieriger die Aufgabe, desto hochwertiger sollte das Futter sein, welches verwendet wird.
5. Womit sollte begonnen werden?
Aller Anfang ist schwer, daher sollte mit einfachen Übungen begonnen werden. Es handelt sich um eine neue Art des Trainings und damit sich sowohl das Tier als auch der Halter daran gewöhnen können. Einfache Target-Übungen sind ideal. Beispielsweise könnte der Hund lernen, die Spitze eines Zeigestabs anzustubsen.
6. Wann genau soll geclickt werden?
Genau wie beim Abdrücken einer Kamera, um ein bestimmtes Bild festzuhalten, sollte punktegenau das erwünschte Verhalten erclickt werden. Denn nur dann ist die Information auch für den Hund eindeutig und er weiß ganz genau, welche Verhaltensweise ihm die Belohnung eingebracht hat.
7. Wie lange und wie oft sollte das Clicker-Training durchgeführt werden?
Weiniger ist oft mehr – so auch in diesem Fall. Das Clicker-Training bedeutet für den Hund höchste Konzentration und das ist besonders anstrengend. Daher ist es vollkommen ausreichend, einminütige Trainingseinheiten durchzuführen, die Verwendung eines Timers kann hilfreich sein. Kurze Pausen sollten dann ebenfalls eingelegt werden, dann geht es weiter. Zwei bis vier minütige Trainingseinheiten reichen vollkommen aus, dafür aber ruhig zwei bis dreimal am Tag. Das Maß aller Dinge sollte dabei stets die Konzentrationsfähigkeit des Hundes sein. Sollte das Gefühl aufkommen, dass die Konzentration bereits vor Ablauf der Minute aufhört, sollte auch das Training abgebrochen werden.
8. Wann das Training am besten beenden?
Die Übungen sollten stets dann beendet werden, solange das Tier noch dabei ist. Warum? Auf diese Weise wird die Lust auf mehr geweckt. Zudem sollten die Übungen stets mit einem Erfolgserlebnis beendet werden. Die Utensilien sollten dann demonstrativ beiseite gepackt werden. Sollte das Tier noch immer sehr aufgeregt reagieren, kann man ein paar Leckereien auf den Boden zum Erschnüffeln werfen. Das ist sozusagen der „Cool-Down“.
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